Konverterstandort – Bürgermeister in der Verwaltungsgemeinschaft sollen Position beziehen

Noch im März dieses Jahres war Presseveröffentlichungen zu entnehmen, dass für den Konverter das ehemalige Munitionsdepot auf Altlußheimer Gemarkung wegen seiner Lage im FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) nicht infrage komme. Die TransnetBW favorisierte als finales Ergebnis der Standortanalyse die Standorte Landstraßenäcker auf Gemarkung Wiesental und Altrhein auf Gemarkung Philippsburg nahe dem Kernkraftwerk.

Umso verwunderter sind die Altlußheimer Grünen darüber, dass das ehemalige Munitionsdepot Hexenblättelallee auf Altlußheimer Gemarkung offensichtlich wieder als alternativer Standort infrage kommen soll. Dies ist ein Ergebnis des Runden Tischs zu den Konverterstandorten, der am 30. Juli 2015 auf Einladung der TransnetBW in Bad Schönborn stattgefunden hat. Die Bürgermeister aus Altlußheim, Neulussheim und Reilingen waren vertreten, Bürgerinitiative Vertreter aus Philippsburg als Gäste anwesend. Die Gemeinderatsmitglieder aus Altlußheim und den umgebenden Kommunen hatten von dem Termin keine Kenntnis, obwohl der Standort Hexenblättelallee im Mittelpunkt der Diskussion stand, merkte der Fraktionssprecher der Grünen, Dr. Holger O. Porath, kritisch an.

Dies war für die Grünen im HoRAN Anlass für ein Treffen.

„Transparenz ist das Gebot der Stunde“, betonte Heike Roll. Die Altlußheimer Gemeinderätin hält es für unabdingbar, dass die Gemeinderäte und Altlußheimer Bürgerinnen von Bürgermeister Beck über die neueste Entwicklung in geeigneter Form zeitnah informiert werden. Monika Schroth
(Neulußheim), Jochen Rotter (Reilingen) und Adolf Härdle (Hockenheim) schlossen sich dem für ihre Gemeinden an. „Dies geht uns alle an“, war man sich einig.

Der Standort Hexenblättelallee sei nicht nur FFH-Gebiet, sondern auch als Waldfläche und als regionaler Grünzug ausgewiesen sowie Vorranggebiet für Hochwasserschutz, stellte Monika Schroth, Gemeinderätin aus Neulußheim fest. Wenn es nach ihrem Gemeinderatskollegen Alexander Mansel geht, dann sollte die Erholungsfunktion des Waldes nicht durch einen Konverter weiter eingeschränkt, sondern vielmehr nachhaltig gestärkt werden. Völliges Unverständnis herrschte darüber, dass auf Anregung aus dem Teilnehmerkreis des Runden Tisches das Regierungspräsidium als zuständige Behörde überprüfen solle, ob hinsichtlich des FFH-Gebiets, bisher ein Ausschlusskriterium für den Standort Hexenblättelallee, eine Ausnahmeregelung für den Bau des Konverters möglich sei. „Dies ist ein Vorgang, der höchst bedenklich ist“, sagte Dr. Holger O. Porath. Fachliche Beurteilungskriterien hätten nach wie vor Priorität und könnten nicht durch eine politische Vorgehensweise ersetzt werden und Entscheidungen nach dem Weg des geringsten Widerstands getroffen werden. Der Hockenheimer Stadtrat Adolf Härdle wies darauf hin, dass im Flächennutzungsplan 2020 der Verwaltungsgemeinschaft am Standort Hexenblättelallee Wasserschutzzonen ausgewiesen seien. In unmittelbarer Nähe liegen dieWasserentnahmebrunnen, die zur Trinkwasserversorgung von über 20.000 Haushalten im Verwaltungsraum Hockenheim
dienen.

Ein Konverter benötige im Umkreis nicht nur eine Fläche von etwa 100.000 m, beim Betrieb kommen zur Isolierung und Kühlung der Transformatoren auch Öle bis zu einer Menge von 500 t zum Einsatz. Eine Gefährdung des Grundwassers lasse sich letztlich nicht ausschließen. „Die Sicherung der Trinkwasserqualität hat absoluten Vorrang“, so Härdle. Die Grünen im HoRAN erwarten, dass die Bürgermeister in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Position beziehen und die Öffentlichkeit über den aktuellen Sachstand informieren.

Adolf Härdle
Für die Grünen im HoRAN

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