Filmabend „More than honey“

Großes Interesse am Thema Bienensterben

Auf großes Interesse stieß der Filmabend der Grünen Lußheim am letzten Freitag in der Gaststätte „Blautannen“ in Altlußheim. Gezeigt wurde der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm „MORE THAN HONEY“, der die etwa 50  Zuschauer in die Welt der Bienen entführte. Die Grünen konnten zudem den Altlußheimer Imkermeister und Ausbilder an der Imkerschule Heidelberg, Erhard Brenner, als Experten für ihre Veranstaltung gewinnen.

Nachdem Dr. Holger O. Porath, als Sprecher der Grünen Lußheim, die Anwesenden begrüßt hatte, sprach Herr Brenner einige einleitende Worte. In faszinierenden Filmaufnahmen wurden die Zuschauer dann in die Welt der Bienen entführt. Angefangen von einer kleinen Imkerei im Schweizer Nessental bis hin zu der großen industriellen Bienenhaltung in den USA, erfuhren die Anwesenden nicht nur Einiges über die verschiedene Art der Honiggewinnung. Auch die unterschiedliche Beziehung der Imker zu ihren Bienen wurde deutlich. Das Problem des massenhaften, Bienensterbens ist jedoch überall zu beobachten. Ob durch Krankheiten, begünstigt durch die Massentierhaltung in großen Honigfarmen, oder lange Transportwege zu den Obstplantagen, die die Bienenvölker v.a. in den USA in Stress versetzen, die Biene kämpft als große „Ernährerin der Menschheit“ ums Überleben. Mehr als ein Drittel unserer Nahrungsmittel würden ohne das Zutun der Bienen nicht gedeihen. Um Krankheiten zu bekämpfen, werden  die Bienenvölker in manchen Ländern mit Medikamenten wie beispielsweise Antibiotika behandelt. Dessen Einsatz ist in Deutschland jedoch strengstens verboten. In China ist man aufgrund des Aussterbens der Bienen in einigen Landesteilen bereits dazu übergegangen, Obstbäume von Menschenhand zu bestäuben.

Nach Ende des Films berichtete Erhard Brenner auch von dem Bienensterben in unserer Region. Der bis zu 20%  Verlust der Bienenvölker weltweit sei im Rhein-Neckar-Kreis mit 5 % aber aktuell deutlich geringer. Der Einsatz von Pestiziden, die Monokulturen, sowie die immer geringer werdenden Wiesenflächen stellen ein weitaus größeres Problem dar, als z.B. die Varroa-Milbe. Die Zuschauer nutzten die Möglichkeit Fragen zu stellen, wovon auch rege Gebrauch gemacht wurde. Brenner berichtete über das Leben als Imker und fesselte die Besucher mit seinen Erfahrungen. Auch über die aktuelle Situation der Imker am Rheinbogen wusste er zu berichten. Im Moment gibt es zwei Imker und vier Jungimker in Altlußheim. Das Thema Nachwuchsförderung bei der Bienenzucht stellt für ihn eine Herzensangelegenheit dar. In der Imkerei sieht er nur einen einzigen Nachteil: „Man wird davon süchtig“. Er warb auch dafür lokale Imker zu unterstürzen und den Honig dort zu kaufen. „Da weiß man, was drin ist“. Durch die  Schaffung von naturnahen Beeten, Wiesen und Flächen sowie das Anlegen von „bienenfreundlichen“  Gärten, kann jeder, Gemeinde wie auch Privatpersonen, einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz leisten. 80 % unserer heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf Bienen angewiesen.

Brenner dankte den Grünen dafür, sich diesem Thema bei ihrem diesjährigen Filmabend angenommen zu haben. Auch nach der offiziellen Diskussionsrunde wurden noch lange weitere Gespräche über Bienen und Umweltschutz in unserer Gemeinde geführt. Ein schöner und interessanter Abend, war von vielen bei der Verabschiedung zu hören. Die Grünen bedanken sich bei den Teilnehmern und versprechen weiterhin ein engagiertes Eintreten für Mensch und Umwelt in und um Altlußheim!

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