Wer erklärt sich bereit Altlußheims Bürgermeister Hartmut Beck einen warmen Pulli zu stricken? Diesen kann er nämlich gut gebrauchen. Nicht nur, wenn er, trotz seiner zahlreichen Termine, die Zeit findet die Grundschule zu besuchen, sondern auch (so mein Vorschlag) wenn er in seinem Arbeitszimmer aus Solidarität mit den Kindern und Beschäftigten der Schule die Heizung abdreht. Diese funktioniert nämlich im Moment in der Grundschule in Altlußheim nicht. Grund dafür ist nicht etwa ein Defekt, der die Heizung vorübergehend lahm legte. Vielmehr ist dies scheinbar ein Resultat der jetzt bereits schon über zweijährigen Planungen, Umplanungen und Neuplanungen zum Umbau und der Sanierung der Grundschule. Nach der Aussage von Bürgermeister Beck läuft nämlich alles nach Plan, wie regelmäßige Besucher der Gemeinderatssitzungen und fleißige Zeitungsleser eigentlich wissen sollten, denn da wurden die Pläne schließlich mehrfach erläutert, so sein Hinweis.
Dass bei einem Umbau in dieser Größenordnung nicht immer alles glatt läuft ist eine Sache. Wenn aber Mitte September die Heizung nicht funktioniert und man bis zur letzten Gemeinderatsitzung noch nicht einmal einen Ansatz eines Lösungsvorschlags hat, wie dieser Zustand behoben werden kann, eine andere. Was dachten sich die Verantwortlichen denn dabei, als sie zu Beginn der Sommerferien den Kamin der Heizung abreißen ließen, dann aber vier Wochen Stillstand auf der Baustelle herrschte? Dass Bürgermeister Beck sich zu der Aussage hinreißen lässt man konnte ja nicht ahnen, dass es im September schon so kalt wird grenzt meiner Meinung nach entweder an Ignoranz oder an eine völlig fehlerhafte Zeitplanung. Wann dachte man denn daran die Heizung in Betrieb zu nehmen? Seine Aussage, dass bis nach den Herbstferien wahrscheinlich eine Übergangslösung gefunden wäre, nahm er später selbst zurück. Wahrscheinlich ist aufgefallen, dass dann auch in Altlußheim November herrscht.
Immerhin sind die Ausschreibungen für weitere Bauarbeiten jetzt in Vorbereitung. Ja, in Vorbereitung. Fertig ist auch hier noch nichts. Das Treppenhaus wurde aber bereits abgerissen. Das riesige Loch, das im Moment im Altbau klafft sorgt wenigstens für eine gute Belüftung der Bausubstanz.
Aber zurück zu den warmen Pullis, die empfahl nämlich Bürgermeister Beck den Kindern der Grundschule, um die Zeit zu überbrücken, bis eine Übergangslösung gefunden wurde.
Kann man nur auf einen goldenen Herbst hoffen. Oder dass unser Rathauschef vielleicht doch aus Solidarität sein Arbeitszimmer unbeheizt lässt, um sich besser in die Situation der Kinder und Beschäftigten der Schule hineinversetzen zu können. Wenn alles nach Plan läuft hat er dann ja mehrere warme Pullis zur Auswahl.
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